Titelbild

Mit Michael Grötsch im Werkhaus

Vom Werkhaus ins Internet

Lang ist es her, dass wir über eine Veranstaltung berichten konnten. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass wir am vergangenen Montag Herrn Michael Grötsch, Bürgermeister der Stadt Mannheim (Dezernat II) zu unserem Gespräch über die Generalsanierung des Nationaltheaters Mannheim begrüßen durften.

Da nur eine begrenzte Anzahl an Personen im Werkhaus erlaubt war, konnten weitere Interessierte per Zoom an einem Livestream teilnehmen.

Die Rahmenbedingungen der Generalsanierung

Herr Grötsch erläuterte, dass technische Bauten eine gewöhnliche Nutzungsdauer von ca. 30 Jahren haben. Dazu zähle auch das Nationaltheater. Das 1955 bis 1957 erbaute Gebäude wurde 1992 bis 1994 erstmals technisch saniert und nun steht eine erneute Sanierung an.
Insbesondere höhere Brand- und Arbeitsschutzanforderungen müssen umgesetzt werden. Bereits 2012 gab man dazu ein Gutachten in Auftrag, drei Jahre später begannen die Planungen. Dabei stellte man fest, dass die vorhandenen Pläne und Unterlagen infolge laufender Maßnahmen nicht die tatsächlichen Gegebenheiten wiedergaben. Nach einer Bestandsaufnahme wurde die Planung europaweit ausgeschrieben. 2016 erhielten die Mannheimer Architekten Schmucker und Partner den Auftrag.

Vor diesem Beschluss erwog man auch einen Neubau. Ausschlaggebend für die Sanierung war die Frage, was dann mit dem denkmalgeschützten Gebäude am Goetheplatz geschehen sollte. Eine andere Nutzung unter den gegebenen Auflagen sei schwer vorstellbar.

Für die Sanierungskosten von ca. 200 bis 220 Mio. Euro wurde dann in ersten Verhandlungen vom Bund ein Zuschuss von 80 Mio. Euro erreicht. Danach erklärte sich auch das Land Baden-Württemberg bereit, 40 Mio. Euro zu übernehmen. Insgesamt seien für das Projekt inklusive der Aufwendungen für die Zwischenzeit bis zur Wiedereröffnung 287 Mio. Euro geplant. Für die Stadt Mannheim bleiben also ca. 167 Mio. Euro zu finanzieren.

Welche Baumaßnahmen sind geplant?

Die Kasse wird aus dem Pavillon in das Foyer verlegt, damit der Pavillon gastronomisch unabhängiger vom Theaterbetrieb genutzt werden kann. Die Besucherströme werden somit anders gelenkt. Weiterhin wird die Akustik im Kleinen Haus verbessert und der Probensaal vergrößert. Hinzu kommt die Errichtung eines neuen unterirdischen Chorprobensaals unter dem Goetheplatz. Großzügige Lichthöfe sollen für eine optimale Beleuchtung sorgen. Dafür fallen Parkplätze weg und die Außenanlage muss neugestaltet werden.

Die 674 Mitarbeiter werden alle weiterhin benötigt. Als Ersatzspielstätten werden das Rokoko-Theater in Schwetzingen, der Pfalzbau in Ludwigshafen, der Kinosaal auf Franklin und eine Halle in Leichtbauweise auf dem „Oktoberfestplatz“ an der Theodor-Heuss-Anlage gegenüber dem Carl-Benz-Stadion dienen.

Zu den finanziellen Überlegungen führte Herr Grötsch aus, dass die MWS Projektentwicklungsgesellschaft, eine Tochter der GBG Mieterin des Kinosaals auf Franklin ist. Das Geld fließe also nicht aus der Stadt.
Die Leichtbauhalle hätte für fünf Jahre zur Miete ungefähr so viel gekostet wie ein Neubau in Eigentum. Bei einer nicht auszuschließenden Bauzeitverlängerung wäre mieten teurer als selbst bauen. Außerdem kann die Stadt Mannheim noch über die Nachnutzung entscheiden.

Ein gelungener Abend!

Zum Abschluss des Abends überreichte Herbert Siebert als Pate der Veranstaltung Herrn Grötsch ein Fotoband mit Menschen aus der Kurpfalz. Auch in unserem Club gab es zudem Grund zu feiern. Mit einer Flasche Champagner gratulierten wir nachträglich unserem Präsidenten zu seinem 70. Geburtstag und bedankten uns für seine Arbeit in einer schwierigen Zeit.

Das könnte Ihnen auch gefallen